Station: [15] Regal
Das Regal mit seinen obertonreichen, schnarrenden Tönen war besonders beliebt im 16. und 17. Jahrhundert – sowohl in der Kirchen- als auch in der Tanz- und Hausmusik. Im 18. Jahrhundert verlor es seine Bedeutung, weil der schnarrende Ton nicht mehr dem Klangideal der damaligen Zeit entsprach.
Das Regal ist ein Zungeninstrument. Es ist der Prototyp des heutigen Harmoniums. Im Kasten des Instruments sind Windlade und die Zungenpfeifen. Davor ist die Klaviatur, dahinter sind zwei Keilbälge angebracht. Die Kleinorgel wird von zwei Personen gespielt – eine spielt auf der Klaviatur, die andere bedient die Keilbälge. Um es Ihnen besser vorführen zu können, ist unser Exemplar elektrifiziert.
Die Zungen sind aus Metall, die mit einer Krücke gestimmt werden. Die Krücke schiebt eine Art kleiner Walze über die Zunge und verkürzt oder verlängert sie damit. So wird die Tonhöhe bestimmt.
Wenn Sie sich umdrehen, sehen Sie in der Mittelvitrine ein weiteres Zungeninstrument. Es ist eine Sheng, eine chinesische Mundharmonika. Das Instrument erinnert an eine Kaffeetasse, aus der mehrere Pfeifen ragen. Die Sheng gehört zur Familie der Mundorgeln. Gespielt wird sie wie eine Mundharmonika. Die eingeblasene Luft fließt durch all ihre Röhren. Der charakteristische laute und durchdringende Ton erklingt nur aus der Pfeife, wo das Griffloch abgedeckt ist. Mit 3000 Jahren ist die Sheng eines der ältesten chinesischen Musikinstrumente.
Alle Abbildungen: © Dagmar Trüpschuch