Station: [18] Laborgeräte


„Chemie ist das, was knallt und stinkt, Physik ist das, was nie gelingt“…. Vielleicht kommt Ihnen ja auch spontan dieser Spruch in den Sinn, wenn Sie all diese Geräte sehen, die einst zum Labor gehörten. Denn klar, die Herstellung von Arzneien hat viel mit Chemie zu tun.

Hier wurden sowohl auf offenem Feuer Schmelztiegel erhitzt als auch Flüssigkeiten in Reagenzgläsern. Sie sehen Kühler, die wir für die Destillation brauchten, um die übergehende Flüssigkeit wieder zu kondensieren. Diese Reaktionsgefäße rund um die Themen Erhitzen, Abkühlen und Sterilisation sehen Sie im ersten Teil der Vitrine. Ganz unten steht ein großer Dampfkochtopf, ein Autoklav mit Gasbrenner, den wir zum Sterilisieren nutzten. Damit wurde zum Beispiel der Inhalt von Ampullen oder auch Gegenständen keimfrei gemacht.

Eine weitere Arbeit, die im Labor durchgeführt wird, ist das Trennen der feuchten von festen Substanzen. Sie sehen hier Exsikkatoren für die Trocknung chemischer Stoffe und eine handgetriebene Zentrifuge, um die Bestandteile von Suspensionen, Emulsionen und Gasgemischen zu trennen. Das kugelige Glasgefäß mit dem langen abwärtsgebogenen Hals auf einem schmiedeeisernen Standfuß ist eine schöne Retorte aus dem späten 18. Jahrhundert. Es ist ein einfaches Destilliergerät. Daneben steht eine Florentiner Flasche, mit der man durch Dekantieren Öle von Wasser trennen kann.

Ein wichtiges Thema ist auch die Bestimmung physikalischer Kenngrößen. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Charakterisierung und damit der Untersuchung von Arznei- und Rohstoffen. Wir haben hier verschiedene Volumen-Messgeräte wie Mensuren und Messzylinder sowie Waagen und Gewichte zur Bestimmung der Masse ausgestellt. 

Besonders ist die zweiarmige Mohr’sche Waage, die nach ihrem Erfinder, dem Koblenzer Apotheker Friedrich Karl Mohr, benannt wurde. Mit ihr kann die Dichte von Flüssigkeiten bestimmt werden. Dazu wird ein an einem Waagebalken befestigtes Gewicht in die zu bestimmende Flüssigkeit getaucht. Am Lastarm befinden sich zehn Kerben, in die Reiter als Gegengewichte eingehängt werden, bis sich die Waage im Gleichgewicht befindet. Das spezifische Gewicht der Flüssigkeit lässt sich durch die Position und die Größe der Reiter bis auf drei Kommastellen genau ablesen.

Alle Abbildungen: © Trüpschuch