Station: [11] Die Roten Bücher
F: Es war Bertolt Brecht der einmal sagte: „Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt.“
M: In den Roten Büchern haben Angehörige ihre persönlichen Erinnerungen aufgeschrieben. Sie sind ein zentrales Element der Arbeit der Gedenkstätte Wehnen. Sie vermitteln Einblicke, die uns Krankenakten allein nicht bieten können. Durch die Erinnerung werden „Patienten“ wieder zu Individuen. Opfer werden zu Müttern, zu Brüdern, zu Ehemännern.
F: Die persönlichen Erinnerungen erzählen von der Zeit vor der Einweisung in die Heilanstalt, sie erzählen von Träumen und Sorgen, machen andererseits aber auch die Gründe für die Einweisung in die Psychiatrie nachvollziehbar. Zudem schildern Familienangehörige ihre Eindrücke von den Bedingungen in der Anstalt und den Auswirkungen, die der Psychiatrieaufenthalt für die ganze Familie hatte, den Gefühlen von Verlust und Trauer. Die niedergeschriebenen Geschichten stellen nur einen kleinen Teil der mehr als 1.500 Schicksale dar. Erforschung und Dokumentation sind längst noch nicht abgeschlossen.
Foto: © Gedenkkreis Wehnen e.V.