Station: [6] Druckerei
M: Tausende Bleibuchstaben, Setzkästen, eine Druckerpresse – willkommen in unserem ersten Handwerkerraum. Wie die Landwirtschaft und später der Bergbau sicherte das Handwerk vielen Waltroper Bürgerinnen und Bürgern ihren Lebensunterhalt. Die meisten Exponate stammen aus der ehemaligen Firma Funcke-Druck in Waltrop.
F: Setzkästen kennen Sie vielleicht als Deko-Gegenstand in einer Wohnung, um Nippes aufzustellen. Ursprünglich gehörten in einen Setzkasten jedoch Buchstaben, Interpunktionszeichen wie Punkt und Komma sowie Spatien. Spatien sind das nicht druckende Blindmaterial, mit dem die Leerräume zwischen den Wörtern gefüllt werden. Mit Winkelhaken und Setzschiff setzten Setzer Buchstaben für Buchstaben und Zeile für Zeile eines Manuskripts zusammen. Schauen Sie mal in die Schubladen!
M: In den Regalen stehen Modelle historischer Schreibmaschinen und Büromaschinen aus dem Rathaus. Alles Exponate aus einer Zeit lange vor dem Computer-Zeitalter. Die Adrema rechts im Regal beispielsweise, die aussieht wie eine Waage, ist eine Adressiermaschine aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie wurde verwendet, um immer wiederkehrende Anschriften zum Beispiel für den Postversand oder für Steuerkarten zu nutzen. Für alle Bürgerinnen und Bürger Waltrops gab es eine individuelle Matrize mit eingestanzten persönlichen Angaben. Für diese Maschine gab es rund 25.000 solcher Matrizen.
F: Und die Schusterkugel links über dem Schreibtisch?
M: Auch Drucker haben sie für Feinarbeiten genutzt, um Licht zu bündeln. Um es weiter spannend zu halten, erklären wir Ihnen ihre Funktion in der Schusterwerkstatt, gleich an der kommenden Station, im Raum rechts wenn Sie aus der Druckerei kommen.
Fotos: © Trüpschuch und Heimatmuseum Waltrop