Station: [5] Landwirtschaft und Kirche


M: Sensen, Dreschflegel, Egge und Pflug – diese Arbeitsgeräte zeugen von der landwirtschaftlichen Vergangenheit Waltrops. Mit der rund 200 Jahre alten Wannenmühle wurde die „Spreu vom Weizen“ getrennt. Während eine Person die Getreide-Körner in die Öffnung schüttete, drehte eine andere die Handkurbel. Durch den so entstehenden Wind flogen die sogenannten Spelzen weg und die schwereren Körner rutschten gereinigt nach unten durch.

F: War die Wochenarbeit getan, ging es am Sonntag in die Kirche St. Peter in Waltrop. 

M: Die Messe las der Priester bis 1968 von dieser schönen eichenholzgeschnitzten Kanzel. Sie wurde in Köln angefertigt, als man die alte Petruskirche in den Jahren 1892 bis 1895 erweiterte. 

F: Jesus Christus ist mit einem aufgeschlagenen Buch dargestellt. Auf den Buchseiten sind ein „A“ und ein „O“ zu sehen. Angelehnt an das griechische Alphabet, dessen erster Buchstabe Alpha und letzter Buchstabe Omega ist, symbolisieren die Buchstaben „Jesus Christus ist der Anfang und das Ende“. 

Links und rechts neben Jesus Christus sind die vier Apostel Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Doch wer ist wer?

M: Allen vier Evangelisten wird seit dem 4. Jahrhundert ein bestimmtes Symbol zugeordnet. Hier finden Sie als kunstvoll geschnitzten Kopf, eingearbeitet im Ärmel der Evangelisten: einen Engel für Matthäus, den Löwen für Markus, einen Stier für Lukas und den Adler für Johannes.

F: Zur Kanzel gehört noch ein Dach, der sogenannte Schalldeckel. Aus Platzgründen mussten wir ihn im Obergeschoss des Museums unterbringen.

M: …übrigens: Die Katholische Pfarrkirche St. Peter liegt im historischen Stadtkern Waltrops, inmitten alter Fachwerkhäuser. Sie wurde im 9. und 10. Jahrhundert erbaut. Heute steht sie unter Denkmalschutz.

F: Ihre nächste Station ist in der Druckerei, im Raum direkt gegenüber.


Fotos: © Trüpschuch und Heimatmuseum Waltrop