Station: [4] Frühgeschichte und Bergbau
M: „Glück auf“, ..
F: … grüßt Sie der Bergmann in seiner schicken Ausgehtracht. Er arbeitet „Auf’m Pütt“, also auf der Zeche. Im oberen Stockwerk haben wir dem Bergbau einen eigenen Raum gewidmet.
In unserem Geschichtsraum, darf er jedoch nicht fehlen, denn hier stellen wir die vier Bereiche dar, die Waltrop geprägt haben: Frühzeit, Landwirtschaft, Kirche und Bergbau.
M: Machen Sie eine Zeitreise zurück in die Vergangenheit:
F: Vor rund 140.000 Jahre lebten in unserer Region noch Mammuts, eine heute ausgestorbene Gattung der Elefanten. Glauben Sie nicht? Dann werfen Sie mal einen Blick in die mittlere Vitrine. Dort liegt ein über ein Meter langes Stück eines Mammutstoßzahns. Ursprünglich war er insgesamt über zwei Meter lang. Gefunden wurde er nördlich von Waltrop. Ebenso wie die großen Backenzähne, mit denen das Urtier sein Futter zermalmte, das zum großen Teil aus Blättern und Ästen bestand. Jeder dieser Zähne wiegt an die zwei Kilogramm.
M: In den unteren Fächern der hinteren Vitrinen finden Sie Spuren weiterer Tiere, die hier einst lebten: versteinerte Seeigel, Bärenzähne, den Schädel eines Wildschweins. Das spiralförmige Kalkgehäuse ist ein Ammonit. Diese Kopffüßler waren Meerestiere, die Ende der Kreidezeit ausgestorben sind – also vor rund 66 Millionen Jahren.
F: Steinbeile, Tonkrüge, und Scherben, die aus germanischen Siedlungen stammen – diese Funde haben wir dem Steiger Johann vor der Wülbecke zu verdanken, der in den 1920er-Jahren ostwärts der Zeche Waltrop diese Ausgrabungen machte.
M: Jetzt gehen Sie doch bitte wieder zurück zu unserem Bergmann, den es ohne die Urzeit in unserer Gegend nicht gegeben hätte. Der Grund? Auf dem Boden sehen Sie einen versteinerten Baumstamm. Millionen Jahre brauchte es, bis Bäume im luftdicht abgeschlossenen Raum zu Kohle versteinerten. Aus verwittertem Holz wurde Torf, aus Torf Braunkohle. In einer weiteren Verwitterungsstufe entstand Steinkohle, die besonders hier im Ruhrgebiet, also auch in Waltrop abgebaut wurde.
F: Werfen Sie noch einen Blick auf das Wandbild mit einem gemalten Bergmannskopf. Es ist ein frühes Graffiti aus der Waltroper Zeche von der 2. Sohle in ca. 610 Meter Tiefe. Es wurde dort 1953 vom Unfallzeichner Albert Vollmer gemalt. Im Bergbau wurden Unfälle für Dokumentationszwecke gezeichnet, weil man Untertage nicht mit Blitzlicht fotografieren durfte.
Fotos: © Trüpschuch und Heimatmuseum Waltrop