Station: [3] Standuhr


F: Hören Sie: Dieses wunderbare Spiel der alten Standuhr! Sie wurde in den Jahren 1885 bis 1888 vom Waltroper Uhrmacher Anton Hülsmann gebaut. Und schauen Sie – oberhalb des Ziffernblatts ist eine kleine Kloster-Kirchenanlage. Wenn die Uhr alle viertel, halbe und volle Stunde schlägt, wandern die zwölf Apostel im Halbkreis von der einen zur anderen Seite. Dabei öffnet sich ein Türchen, in dem Jesus Christus steht, der segnend die rechte Hand hebt. 

M: Die Uhr hat eine spannende Geschichte auf Lager. Im Jahr 2000 sollte sie zwangsversteigert werden, das Pfandsiegel, den „Kuckuck“, können Sie noch im Uhrkasten sehen. Unser Glück war, dass das Hauptzollamt Duisburg uns die Uhr vor der Versteigerung zum Kauf angeboten hat. Für einige Tausend Deutsche Mark haben wir sie erworben. Wir hatten also eine sehr schöne, aber komplett funktionsunfähige Uhr gekauft. Doch das war sie uns wert. Schauen Sie auf das Ziffernblatt: „A. Hülsmann, Waltrop, 1885 bis 1888“. So ein Schmuckstück, das aus unserer Stadt kommt, konnten wir uns doch nicht entgehen lassen!

F: Zwei Heimatfreunde, insbesondere Willi Herden, der früher Fördermaschinist auf der Zeche Waltrop war, und der ehemalige Uhrmachermeister Paul Middeldorf, haben sie damals in stundenlanger Kleinarbeit zum Laufen und Spielen gebracht. Ein Grund, fröhlich zu sein, hören Sie …

M: Insgesamt fünf unterschiedliche Melodien von je zwei Minuten Dauer sind auf der Spielwalze. Das Spielwerk wurde in der Musikwelt-Fabrik Gustav Rebiĉek in Prag hergestellt.

F: Weiter geht es im Nachbarzimmer.


Fotos: © Trüpschuch und Heimatmuseum Waltrop