Station: [3] Teetürmchen
F: Und wieder so ein verwunschenes Türmchen! Hören Sie seine Geschichte!
M: Anfang des 19. Jahrhunderts, nachdem die Fürsten von Langenburg ihre Souveränität verloren hatten, fingen sie wieder an, sich auf ihre Heimatschlösser zu besinnen. Sie verbrachten viel Zeit mit Gartengestaltung und Gartenplanung. Fürst Karl Ludwig war der Erste, der sich nach der Barockzeit noch einmal an die Umgestaltung des Schlosses wagte. Er holte große Gartenplaner und romantische Landhausarchitekten nach Langenburg, unter anderem den Hofarchitekten Johann Gottfried Klinsky. Nach seinen Plänen sollte die Gartenanlage wie ein englischer Landschaftsgarten umgestaltet werden. So wie es damals in Mode war.
F: Viele dieser Pläne wurden umgesetzt, die meisten jedoch erst unter Fürst Herrmann ab Mitte des 19. Jahrhunderts durch seinen Hofgärtner Lebl.
M: Das Teetürmchen wurde für die Fürstin und die Prinzessinnen gebaut, sodass sie ein wenig Abwechslung zum Alltag im heimischen Schloss hatten. Hier hatten sie einen Ort, an dem sie ihre Freizeit verbringen konnten. Sie malten, stickten, nähten, lasen und – tranken Tee.
F: Die hohen Mauern, die sich neben dem Teetürmchen erstrecken, gehören zur Bastion Lindenstamm, einem der ältesten Teile des Schlosses. Mit seinen dicken Mauern schützte es die Burg und seine Bewohnerinnen und Bewohner vor Eindringlingen. Die Mauern stammen noch aus der Zeit der Burganlagen, sind also aus dem 12. Jahrhundert.
M: Wenn Sie das Schloss besuchen, können sie auf die Aussichtsplattform des Lindenstamms treten und einen wunderbaren Ausblick über das Jagsttal genießen. Die meisten wundern sich jedoch, dass sie statt Linden lauter Buchen sehen!
F: So ändert sich die Vegetation mit der Zeit. Ihr Weg führt Sie weiter an der Schlossmauer entlang. Nach einigen Metern, dort wo die Bank steht, ist Ihre nächste Station
Fotos: © Trüpschuch