Station: [6] Innenhof: Baustile im Schloss


Verschiedene Baustile machen unser Schloss einzigartig und erzählen von den verschiedenen Epochen und den Menschen, die hier lebten. Schloss Langenburg wird seit über 500 Jahren ununterbrochen bewohnt. Natürlich haben alle fürstlichen Familien ihre Spuren hinterlassen.

Woran erkennen Sie zum Beispiel, dass Sie in einem Renaissance-Innenhof stehen?

Die Renaissance bezeichnet die Kulturepoche zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert. Die Architekten orientierten sich bei den Grundrissen an einfachen geometrischen Formen wie dem Quadrat oder dem Kreis. Hier im Innenhof sind besonders die Voluten, also die gerollten Giebel, ein Zeichen der Renaissance – aber auch die Pilaster. Das sind die an den Mauern angesetzten Halbsäulen. 

Im Barock hingegen wurden alle strengen Ordnungen der Renaissance aufgelöst. Statt geometrischer Formen übernahmen schwingende und gewölbte Linien das Bild. Man erkennt es am großen Wappen und an der Gestaltung des Haupttores direkt am Beginn des Schlosses. Und natürlich später noch in unserem schönen Barocksaal, den Sie an der kommenden Station bestaunen können. 

Da die Umbauten in Langenburg erst am Ende des Barocks durchgeführt wurden, also Ende des 18. Jahrhunderts, ist die klare und einfache Schloss-Fassade zur Stadt hin schon fast klassizistisch. Denn direkt an die Barockzeit schloss sich der Klassizismus an.

Dem Klassizismus folgte die Neogotik. Ihr Kennzeichen sind Spitzbögen. Besonders im Westteil des Schlosses wurden einige Räume in diesem Stil umgebaut. Die Fenster im Lindenstammzimmer, das Sie auch noch besuchen werden, haben solche Spitzbögen.

Ihre nächste Station ist im Schloss. Sie erreichen Sie über die Treppen des Turmes rechts neben der Kanone. Diese ist ein Geschenk von Kaiser Wilhelm dem Zweiten an Fürst Herrmann. Sie stammt aus dem deutsch-französischen Krieg, in dem der Fürst gedient hat.

Alle Abbildungen: © Trüpschuch