Station: [4] Innenhof


Der Schlosshof mit seinen Galerien, Giebeln, Altanen, Wendeltreppentürmen und dem Glockenturm ist ein Juwel der Renaissance-Baukunst. Er gilt als einer der schönsten Innenhöfe Süd-Deutschlands.

Blickfang sind die drei übereinanderliegenden Sandsteingalerien, die zum Ostflügel abschließen. Die unter dem Dachgesims umlaufende lateinische Inschrift erinnert an den Bauherren Philipp Ernst, Graf zu Hohenlohe-Langenburg. Wir verraten Ihnen gerne die Übersetzung:

„Philipp Ernst, Graf von Hohenlohe, Herr zu Langenburg, Freiherr von Lisfeld und Cranichfeld, Militärbefehlshaber der Vereinigten Niederlande, hat dieses ganze untadelige Werk durchgeführt in einem Zeitraum von sechs Jahren, begonnen 1610 und im Jahr 1616 beendet.“

Damals erhielt der Innenhof seine noch heute sichtbare Gestaltung. Die Galerien, die Schnecken-Türme mit ihren Wendeltreppen, und die Voluten-Giebel sind aus der Zeit Anfang des 17. Jahrhunderts. Die Arkaden auf der Südseite sind einer früheren Bauperiode zuzuordnen. 

Teile des Innenhofes, besonders an der Ostfassade, wurden 1963 durch den verheerenden Schlossbrand zerstört, das meiste konnten wir restaurieren – und dadurch den einzigartigen Charakter dieses Ortes bewahren.

Die Glocken des Glockenturms läuten viertelstündlich. Ursprünglich diente der Turm jedoch nicht als Uhr, wie man anhand der Kragsteine noch erkennen kann. Dort verlief einst ein Rundgang, von dem man eine gute Aussicht hatte. Daher der Spitzname des Turms– „Lug ins Land.“ Bei der Barockisierung des Schlosses wurde der Ostflügel jedoch um ein Stockwerk aufgestockt, sodass die Aussicht und vor allem die Verteidigungsfunktion vom Glockenturm aus eingeschränkt war. Somit verlor der Rundgang seine Notwendigkeit.

Hoch oben auf der Dachspitze hält ein gekrönter Löwe eine Wetterfahne. Sie zeigt die Jahreszahl 1616. Es ist das Jahr, in dem der Innenhof fertig wurde. Die Buchstaben P E H L stehen für Philipp Ernst Hohenlohe–Langenburg, den Bauherrn.

Schauen Sie sich um – lassen Sie die Pracht auf sich wirken und folgen Sie uns an der kommenden Station auf einem Rundgang durch den Hof.

Alle Abbildungen: © Trüpschuch