Station: [2] Kapelle


Graf Philipp Ernst zu Hohenlohe-Langenburg veranlasste Anfang des 17. Jahrhunderts, dass die Burg zu einem Renaissance-Schloss umgebaut wurde. Zum krönenden Abschluss der Umbauarbeiten ließ er diese Hof- und Schlosskapelle bauen. Die Rundkappelle wurde 1627 eingeweiht. Heute finden hier immer noch Familiengottesdienste statt. Die Kapelle kann jedoch auch für Hochzeiten gemietet werden. 

Zwei Galerien führen um den Raum. Die Bilder auf der ersten Empore erzählen die neutestamentliche Heilsgeschichte, beginnend mit der Geburt Jesu – rechts neben der Kanzel – bis zum Jüngsten Gericht. Die Bilder auf der zweiten Empore zeigen die alttestamentliche Entsprechung, die mit der Erschaffung Adams beginnt und mit der Wiedergabe der Sintflut endet. Die dargestellten Geschichten werden auf der dahinterliegenden Wand mit den entsprechenden Bibelstellen zitiert – in der Schreibweise der damaligen Zeit. 

Die oberste Galerie kann nur durch die Privatgemächer des Fürsten betreten werden. Damals wie heute. Zudem ist sie von unten nicht einsehbar. So konnte selbst der Pfarrer nicht sehen, ob der Fürst bei der Predigt eingeschlafen war.

Unter der Kuppel sehen Sie ein weiteres Allianzwappen– das der Familie zu Hohenlohe und der Familie Solms. Graf Philipp Ernst war mit Anna-Maria zu Solms-Sonnenwalde verheiratet. 

Rechts unter der Kanzel steht ein alter Beichtstuhl. In den ersten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts gab es Beichtstühle für die Einzelbeichte auch in vielen protestantischen Gotteshäusern. Wer mehr über diesen „wunderlich vergitterten Schrank“ erfahren möchte, kann in die nächste Station reinhören.

Alle Abbildungen: © Trüpschuch