Station: [13] Tafelsaal


Dürfen wir zu Tisch bitten? Der Tisch mit Leuchtern und Tafelaufsatz im Rokokostil ist gedeckt.

Doch leider bleibt die Küche heute kalt. Ein kleiner Tipp: Vielleicht hat ja das Schlosscafé im Rosengarten für Sie geöffnet. Hier in der Tafelstube können wir Ihnen nur einen Einblick in die herrschaftliche Wohn- und Lebenskultur früherer Tage geben.

An solch einer Tafel speiste Anfang des 17. Jahrhunderts auch Schlossherr Graf Philipp Ernst, der Mann, der den wunderschönen Innenhof hat bauen lassen. Sein Porträt hängt an der Stirnseite. In der Nische rechts daneben ist seine Rüstung zu sehen, die damals in Straßburg für ihn maßangefertigt wurde. Dort waren die berühmtesten Rüstungsmacher tätig. Sie wiegt an die 50 Kilogramm. Die Fertigstellung der Rüstung erlebte er nicht mehr, er starb kurz zuvor an einem Nierensteinleiden.

Vor der Rüstung steht ein Modell des Hochgrabes, das im Chor der Langenburger Stadtkirche zu besichtigen ist. Graf Philipp Ernst und seine Gemahlin Anna Maria Gräfin von Solms wurden in der Gruft unter der Stadtkirche bestattet.

Den Raum schmückt eine prächtige Stuckdecke. Sie wurde 1620 vom Stuckateur Thomas Kuhn aus Weikersheim gefertigt. Die sechs Medaillons zeigen allegorische Darstellungen aus der griechischen Mythologie: Ceres und Vulkan, Apollo und Flora, Neptun und Diana, Merkur und Athene, Mars und Venus sowie Bacchus und Ceres. Zudem sind in drei Medaillons die Herrschaftssymbole des Kaisers, des Königs von Frankreich und des Papstes zu sehen.

Alle Abbildungen: © Trüpschuch