Station: [60] Gehöft in der Savanne


Hier bin ich! Hier im Stall… in dem Türmchen… gleich am Eingang meines Gehöfts. Du musst dich vielleicht ein bisschen auf die Zehenspitzen stellen. Für meine praktische Hühnerleiter dürftest du ja etwas zu schwer sein.

Hast du mich gefunden? Ich sitze hier und brüte mein Ei aus, das ist eine ganz wichtige Aufgabe. So wie jeder hier auf dem Gehöft seine Aufgaben hat. Hier wird aus Baumwolle Garn gesponnen, hier werden die Erträge der Feldarbeit zu Vorräten verarbeitet oder Tiere gehalten. Und ganz wichtig: Hier wird alles tiptop sauber gehalten, hier darf nicht das kleinste Bisschen Unkraut wachsen, denn darin könnten sich die Schlangen verstecken. Drüben an der Wand siehst du ein paar Gerätschaften, und in der Ecke steht auch ein großer Mörser mit Stößel, in dem Hirse und anderes Getreide zerstampft wird.

Die Hirse wird übrigens in dem großen Silo gleich neben dem Eingang gelagert, auf der anderen Seite von meinem Stall. Innen drin im Getreidespeicher, da liegt ein kleines Tongefäß, das ist das Seelenkrüglein für die Ahnen der Menschen, die heute in dem Gehöft wohnen. Meist wohnt eine ganze Großfamilie in so einem Gehöft. Jede Frau hat ihr eigenes Haus, da wohnt sie mit ihren Kindern. Und wenn die groß sind, ziehen die Mädchen in die Gehöfte ihrer Ehemänner und die Jungs bleiben hier… und sie bauen sich und ihren Frauen wieder eigene Häuser – aus Lehm, mit ihren eigenen Händen. So wächst so ein Gehöft nach und nach zu einem kleinen Dorf – einem Dorf für eine einzige Familie.

Und natürlich für ihre Hühner und anderen Tiere.