Station: [31] Der Neandertaler


Wenn ich Sie noch etwas fragen dürfte, Herr Neandertaler…

Nur zu, nur zu, Frau Saurier.

Ihre Kleidung… ich dachte immer, die Neandertaler wären in Fellen herumgelaufen…

Ja, das sind die Vorurteile der heutigen Menschen. Tatsächlich kann ich Ihnen bestätigen, dass wir uns, wenn es besonders kalt war, mit Tierfellen geschützt haben. Die Menschen heute würden sagen: Pelzmäntel. Ich hingegen trage einen leichten Mantel mit Kapuze, einen Kittel und eine Art Hose aus Leder. Die habe ich mir selber genäht. Und ich habe sie unten zugebunden, damit die kalte Luft nicht hineinweht. Außerdem habe ich Schuhe, die meine Füße vor spitzen Steinen und der Kälte schützen. Das ist – wenn Sie so wollen – meine Alltagskleidung.

Und der Speer…

Ja, diesen Wurfspeer schnitze ich mir gerade. Mit einem Schaber aus Feuerstein mache ich ihn mir schön glatt, damit er gut in der Hand liegt… und natürlich, damit er auch gut fliegt.

Steinwerkzeuge sind eine tolle Sache, kann ich Ihnen sagen! Mit denen kann man schaben und ritzen und schneiden – eine super Erfindung!

So, wie Sie gerade ihren Speer bearbeiten…

Ja, genau. Aber… solche Wurfspeere gibt es schon lange, das ist keine Erfindung von uns, den Neandertalern.

Nicht? Sondern, wer hat den Wurfspeer erfunden?

Oh, das kann ich Ihnen nicht sagen. Aber ich weiß, dass es hier auf der Frankenalb verschiedene Menschengruppen gegeben hat. Dort in der Vitrine – rechts von Ihnen – können Sie sich informieren. Ich kümmere mich weiter um meinen Speer, wenn Sie gestatten. Hat mich gefreut.

Ja, mich auch. Auf Wiedersehen.

Dann schauen wir nochmal kurz in die Vitrine, was meinst du?