Station: [30] Alt- und Mittelsteinzeit
Guten Tag! Sind Sie ein Urmensch? Aus der Steinzeit?
Grüß Sie Gott, Gevatterin Plateosaurus. Schön, dass Sie mich mal besuchen.
Hups! Der kann ja richtig sprechen. Also nicht nur so…
Ich muss schon sehr bitten! Wir Neandertaler sehen vielleicht noch ein bisschen urtümlich aus mit unserer fliehenden Stirn und unseren ausgeprägten Augenbrauen. Aber wir sind dennoch keine dumpfen Urmenschen. Sondern Jäger und Sammler, die in Verbünden durch die Lande ziehen… unter anderem hier durch Franken.
Wirklich? Hier in Franken haben Sie auch gelebt?
Ja, auch. Sagen wir mal: vorübergehend. Wir sind umhergezogen, den Beutetieren hinterher. Denn wir brauchten ja etwas zu essen. Und manchmal haben wir unser Lager in Höhlen aufgeschlagen… davon gibt es hier in Franken ja ganz wunderbare. Der Hohle Fels beispielsweise… nicht weit von hier.
… den man dort auf dem großen Wandbild sieht?
Genau. Eine schöne, geräumige Höhle, in der wir vorübergehend Unterschlupf gefunden haben. Wenngleich wir – das bitte ich zu beachten – keinesfalls primitive Höhlenmenschen waren! Der Hohle Fels allerdings hat uns sommers wie winters vor dem Frost und den eisigen Winden geschützt. Und das war sehr praktisch.
Entschuldigung… Verständnisfrage: Sie mussten sich im Winter und im Sommer vor dem Frost schützen?
Ja, freilich! Es ist kalt in diesen Gegenden. Spätere Menschen werden das „Eiszeit“ nennen. Nördlich von uns: Gletscher und ewiges Eis. Und hier, wo wir leben, müssen wir uns anstrengen, um immer genug zu essen zu haben. Wollhaarnashörner und Wisente, manchmal auch ein Hirsch oder Rentier – dann sind wir schon zufrieden.
Und abends machen wir uns ein schönes Holzkohlefeuer in einer windgeschützten Höhle und wärmen uns daran. So mögen wir Neandertaler das.
Oh, das sind ja harte Bedingungen in der Eiszeit.
Das kann ich Ihnen wohl sagen! Aber da hilft kein Meckern. Man tut, was man kann, nicht wahr?