Station: [21] Wasserversorgung in Petra


Was tun in einer Stadt, in der es fast nie regnet? Und wenn, dann viel zu viel auf einmal? Das ist eine durchaus berechtigte Frage!

Ooch, das ist doch gar nicht so kompliziert. Wenn Wasser da ist, dann trinkt, trinkt, trinkt und trinkt man… bis es ausgetrunken ist. Und dann hat man genug getrunken, bis der nächste Regen kommt… in ein paar Monaten.

Nun ja, werteste Aalia. Für Kamele mag das angehen. Aber für Menschen… die, wie wir alle wissen, etwas eigen sind, ständig frisches Wasser brauchen – zum Trinken, zum Waschen, zum Bewässern ihrer Äcker und zum Antreiben ihrer Mühlen…Für die Menschen muss eine andere Lösung her!

Lieber Kollege, die Menschen, nur im Vertrauen und unter uns gesagt, sind manchmal ganz schön komplizierte Wesen. Nicht einmal vernünftige Wasserspeicherkapazitäten haben sie.

Nun ja… Wasserspeicherkapazitäten… die haben sie doch. Aber es ist – wie immer bei den Menschen – etwas komplizierter. Sie haben lange Röhrensysteme und Wasserleitungen angelegt, die das Wasser von einer Quelle etwas außerhalb der Stadt in die Stadt hinein brachten. Zwei lange Leitungen führten das Wasser bis in große Auffangbecken. Und außerdem gab es in der Stadt noch viele kleine unterirdische Hohlräume, in denen das Regenwasser gesammelt wurde – so genannte Zisternen. So hatten alle genug zu trinken.

Und genug zum Waschen, Putzen, Gießen und so weiter und so weiter. Ich finde, die Menschen machen sich das Leben unnötig kompliziert.

Nun ja, werte Aalia. Die Menschen sind unvollkommene Wesen, das ist wahr! Aber immerhin wissen sie sich zu behelfen.