Station: [57] Dioramen
Ein Gläschen Tee gefällig? Die Bewohner dieses schwarzen Zeltes scheinen die Museumsbesucher in ihre Welt einzuladen!
Schon immer wollten Menschen in Modellen darstellen, was sie bewegt, sei es aus religiösen Gründen wie beispielsweise bei Weihnachtskrippen oder machtpolitischen wie beim Kaufmannszug am Nürnberger Hauptmarkt.
Das Wort „Diorama“ bedeutet eigentlich „Durchscheinbild“ und stand ursprünglich für eine abgedunkelte Schaubühne mit einer halb durchsichtigen Leinwand. Diese Leinwand war auf den beiden Seiten mit unterschiedlichen Szenen bemalt. Je nachdem, ob sie von vorne oder hinten beleuchtet wurde, änderte sich das Bild. So wurde zum Beispiel der Ausbruch des Vesuv in der Bucht von Neapel in Szene gesetzt.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurden auf der ersten Pariser Weltausstellung einige Objekte in Gruppen aufgebaut. Lebensgroße Figuren trugen regionale Trachten und waren vor gemalten Hintergründen aufgestellt. Bei einer der folgenden Pariser Weltausstellungen konnten die Besucher erstmals Arbeitsweisen von Menschen aus der Steinzeit in einzelnen Szenen bewundern.
Die Besucher waren begeistert von diesen Darstellungen, und so begannen Museen damit, Dioramen in ihre Ausstellungen einzubauen. Vor allem in Naturkundemuseen fanden sie großen Anklang. Ausgestopfte Tiere wurden gerne in ihrem scheinbar natürlichen Lebensraum gezeigt. Aber auch andere Themen wurden aufgegriffen. Das Interesse an fremden Ländern und fremden Lebensweisen wuchs allmählich.
Dioramen können neugierig darauf machen, sich mit anderen Kulturen und Lebensmodellen zu beschäftigen. In den anderen Abteilungen finden sich noch weitere Dioramen – kleine und große. Viel Spaß beim Entdecken!