Station: [41] Figur einer wohlhabenden Frau der späten Hallstattzeit


So könnte sie ausgesehen haben, die Frau aus der Hallstattzeit, die um das Jahr 550 vor unserer Zeitrechnung auf der Fränkischen Alb lebte.

Ihr Schmuck besteht aus einem Satz Halsringe, zwei aufgrund ihrer Form so genannten Schlangenfibeln, einem unverzierten Gürtelblech sowie verschiedenen Nadeln und großen Hohlringen. Zudem besaß sie einen umfangreichen Satz Armreife, einen Schmuckring aus Bernstein und ein Klappergehänge in Form einer Tonkugel und einer einzelnen gläsernen Augenperle.

Die keltische Frau trägt über einer Untertunika aus Leinen ein schlauchförmig gewebtes Wollkleid, einen sogenannten „Peplos“, oder auch gewickelt im Stil eines „Chiton“. Diese Mode stammte ursprünglich aus Griechenland und wurde vom Mittelmeerraum aus in ganz Europa verbreitet. Das Tragen eines Schleiers erschließt sich aus Abbildungen aus dem österreichischen und norditalienischen Raum sowie der Beigabe entsprechender Haarnadeln. Die Schnabelschuhe aus Leder sind durch Abbildungen und durch Funde tönerner Leisten belegt.

Neben ihr steht ein Mädchen. Über die Kleidung von Kindern weiß man wenig, es gibt nur sehr wenige Kindergräber. Unser Kind hier trägt deshalb eine Halskette aus Glasperlen, so wie man sie in Niederbayern gefunden hat. In der Hand hält es eine kleine Tonfigur, die man als Kinderspielzeug identifizieren könnte.

Bereits im 19. Jahrhundert fanden die ersten Grabungen in einem Grabhügelfeld auf der Gemarkung Beckerslohe statt, die sich bei Oberkrumbach, zwischen Hersbruck und Schnaittach befindet. Die Funde, die den Reichtum der Frau bezeugen, liegen direkt rechts neben der Figur in der Vitrine.