Station: [32] Frühe Menschen auf der Frankenalb: Neandertaler und Homo Sapiens
In Süddeutschland lassen sich die Spuren früher Menschen mehrere 100.000 Jahre zurückverfolgen. Die ältesten Funde auf der Frankenalb sind Hinterlassenschaften des Neandertalers aus der Höhlenruine von Hunas. Dort fand man bei Ausgrabungen der vergangenen Jahrzehnte neben typischen Steingeräten auch die Knochenreste seiner Jagdbeute, sowie den Backenzahn eines jugendlichen Individuums.
Weitere, ebenfalls sehr alte Gerätschaften, wurden in den Sedimenten der Petershöhle bei Velden sowie im Hohlen Fels bei Happurg geborgen. Im Hohlen Fels fanden erste unwissenschaftliche Grabungen bereits vor über 150 Jahren statt. Hier lagen neben Steingeräten, die man dem Neandertaler zuweist, auch solche des Homo sapiens. Dazu fanden sich Werkzeuge und Schmuckstücke aus Knochen und Elfenbein sowie wiederum Reste der Jagdbeute dieser frühen Menschen.
Dass derartige alte Funde vor allem in Höhlensedimenten und unter Felsschutzdächern gefunden werden, bedeutet nicht, dass nur diese Orte als Siedlungsplatz genutzt wurden. Dort haben sich Funde lediglich am besten erhalten. Im offenen Land, wo die frühen Menschen, wie wir heute wissen, in zeltartigen Behausungen wohnten, sind diese oft hoch von späteren Ablagerungen überdeckt worden oder der Erosion zum Opfer gefallen.
An Befunden aus Gebieten, in denen sich durch günstige Umstände solche Spuren erhalten haben, lassen sich die Tier- und Pflanzenwelt, die Lebensweise, und manchmal sogar die Bestattungssitten unserer ältesten Vorfahren rekonstruieren.