Station: [31] Der Neandertaler


Während der letzten Eiszeit zogen Neandertaler, unsere Cousins der Menschheitsgeschichte, auch durch Mittelfranken. Sie hinterließen ihre Spuren im Hohlen Fels bei Happurg, in der Petershöhle bei Hartenstein… und in Hunas verlor ein junger Neandertaler sogar einen Zahn, wie die Vitrinen rechts zeigen.

Neandertaler waren mobile Jäger und Sammler und unsere Figur zeigt einen männlichen Jäger bei der Pflege seiner Jagdwaffe: Der Mann trägt Schuhe, am Gürtel befestigte Beinlinge, einen Kittel und eine Kapuze aus pflanzengegerbtem Hirschleder. Die Kleidungsstücke sind mit verzwirnten Sehnen vernäht. Der Schmuck besteht aus Wolfszähnen und einer Muschel. Bei kälteren Temperaturen dürfte er Kleidungsstücke aus Pelz getragen haben, mit der Fellseite nach außen oder innen.

Er bearbeitet seinen Speer aus Kiefernholz mit einen Feuersteinschaber, der mit Birkenpech in ein Stück Birkenholz eingeklebt ist.

Kopfform und Statur des Mannes entsprechen Skelettfunden eines späten Neandertalers um 50.000 vor unserer Zeitrechnung. Er hat eine flache Stirn, ein ausladendes Hinterhaupt, wenig ausgeprägte Wangenknochen und ein stumpfes Kinn. Er ist 1,65 m groß und hat einen kräftigen, tonnenförmigen Oberkörper, gut ausgeprägte Muskulatur an Armen und Beinen – Damit ist er der Archetyp eines männlichen Neandertalers.

Den genauen Schnitt seiner Kleidung kennen wir nicht, aber es gibt Fußabdrücke, die den Gebrauch von Schuhen belegen. Als Werkzeuge sind Lederschaber und Lederglätter sowie Ahlen im Fundgut vorhanden. Als Vorlage für den Speer diente ein Fund aus Niedersachsen, der bereits vom Homo Erectus benutzt wurde. Der Schmuck entspricht Funden aus Frankreich. Sein Schaber ist durch Hinweise aus Nordrhein-Westfalen belegt.