Station: [30] Die Alt- und Mittelsteinzeit
Die ältesten Spuren des frühen Menschen in Mitteleuropa und in Süddeutschland stammen zwar aus einer Zeit vor mehr als 500.000 Jahren. Damals, in der Altsteinzeit, waren die Menschen noch nicht sesshaft und zogen als Jäger und Sammler umher. Die archäologische Überlieferung für den langen Zeitraum des Eiszeitalters ist allerdings außerordentlich lückenhaft. Gesicherte Funde aus Nordostbayern stammen erst aus den letzten 100.000 Jahren. Da besiedelte der Neandertaler das mittelfränkische Becken und die angrenzenden Gebiete. Er blieb bis vor ca. 40.000 Jahren. Nahezu ausnahmslos sind Höhlenfundplätze überliefert. Archäologische Funde zeigen, dass die Nutzung der Höhlen wohl immer nur kurzfristig war. Bestattungen aus diesem Zeitraum lassen sich bei uns nicht nachweisen.
Mit dem Ende der letzten Eiszeit und dem Beginn der Nacheiszeit wandelt sich das Fundbild erheblich. Das Klima wurde wärmer, die Vegetation passte sich an, die Umwelt veränderte sich. Diese Zeitstufe, die Mittelsteinzeit, dauert von etwa 9.600 bis 5.200 vor unserer Zeitrechnung. Es ist die letzte Epoche der Jäger und Sammler, in der nur kleine Gruppen umherzogen. Im gesamten mittelfränkischen Raum finden sich nun vermehrt temporär genutzte Rastplätze. Die Menschen lebten weiterhin von Jagd und Fischfang, sowie dem Sammeln von Beeren, Kräutern, Pilzen, Nüssen und Obst. Zusätzlich aber musste Rohmaterial für die Steingeräte aus weiter entfernten Gebieten beschafft werden.
Es wurden auch Geräte hergestellt, ausgebessert oder bearbeitet. Erhalten haben sich nur die steinernen Einsätze an Werkzeugen und Waffen, die sogenannten Mikrolithen. Organische Materialien wie Angeln, Bögen, Netze, Rindenschachteln, Holzschalen oder Körbe haben die Jahrtausende nicht überdauert. Und Keramik war noch nicht bekannt.
Auch Bestattungen sind aus dem bayerischen Mesolithikum, also aus der bayerischen Mittelsteinzeit, kaum bekannt.