Station: [22] Der Tankemaillierofen
Wenn ein Behälter fertig geschweißt ist, muss er auf seiner Innenseite mit einer Emailschicht versehen werden. Unser Modell führt es Ihnen vor: In dem riesigen Ofen soll ein Milchtank emailliert werden. Dafür muss zunächst –im Innern des Tanks – das Emailpulver aufgebracht werden.
Dafür gibt es auf der linken Seite des Milchtanks eine Öffnung – das sogenannte „Mannloch“. Durch dieses muss auch heute noch ein Arbeiter in den Tank einsteigen, mit Atemschutzmaske und Sprühpistole ausgerüstet, um die Emailschicht aufzutragen. Wenn das geschafft ist, steigt er aus dem Tank heraus und der erste Brennvorgang beginnt.
Der Behälter wird in den Ofen gefahren und d ort abgesetzt. Dann wird der Ofen geschlossen und aufgeheizt. Bei 800 bis 840 Grad wird das Email eingebrannt. Je nach Größe des Behälters und Stärke des Bleches benötigt ein Brenndurchgang sechs bis acht Stunden. Der Behälter wird wieder herausgefahren, über mehrere Stunden abgekühlt. Und dann beginnt der zweite Durchgang: Durch das Mannloch steigt wieder ein Arbeiter in den Kessel, bringt die nächste Emailschicht auf, steigt wieder hinaus, der Kessel wird erneut in den Ofen gefahren, gebrannt, abgekühlt…
… mindestens fünf solcher Durchgänge sind erforderlich, bis eine genügend dicke und resistente Schicht zustande gekommen ist – eine aufwendige Arbeit, an deren Ende ein Hochleistungsprodukt für den Industriebedarf steht.
Alle Abbildungen: © Hüttenmuseum Thale