Station: [2] Das Werk Thale seit 1990


Die Luftbildaufnahmen zeigen das Werksgelände in Thale in den Jahren 1985, 94 und nach 2007. Unser Museum liegt jeweils rechts unten, etwas hinter Bäumen versteckt. Denn das Gebäude war einst Teil des großen Werks: Hier wohnte im 19. Jahrhundert der erste private Hüttenbesitzer Johann Carl Bennighaus. Doch gehen wir in die nähere Vergangenheit:

In den 1980er Jahren – das Foto ganz oben – erstreckte sich das Werk auf gut 500.000 Quadratmeter. Jeder Fleck war bebaut, 6.500 Beschäftigte und 500 Auszubildende arbeiteten dort.

Dann kamen Wende und Wiedervereinigung. Das Werk wurde stillgelegt, die metallurgischen Betriebe abgerissen, der kontaminierte Boden saniert.

Diese Entwicklung hatte drastische Folgen für die Stadt: Mitte der 1990er Jahre arbeiteten nur noch knapp 400 Beschäftigte und kein einziger Azubi mehr auf dem Gelände. Viele, vor allem jüngere Menschen, wanderten ab.

Das dritte Plakat zeigt in etwa den heutigen Zustand: Mitte der 2000er Jahre wurden Stanz- und Emaillierwerk abgerissen. Nur die Gebäude des Behälter- und Apparatebaus und der Pulvermetallurgie sind erhalten. Heute arbeiten noch einige hundert Menschen in der Metallverarbeitung. Wo früher die anderen Betriebshallen standen, erstreckt sich heute eine riesige Brache.

Alle Abbildungen: © Hüttenmuseum Thale