Station: [18] Geschichte der Gießerei und Badewanne


Streichen Sie einmal über die Oberfläche der Badewanne: Das Email bildet eine glänzende, glatte Schicht. Wenn Sie aber unter den Rand der Wanne greifen, spüren Sie, wie rau der Eisenguss ist, aus dem die Badewanne gefertigt wurde.

Seit 1870 fertigte die Gießerei Einrichtungsgegenstände aus dem Sanitärbedarf wie Badewannen, Waschbecken, Ausgüsse oder Duschtassen. Schauen Sie sich die Bilder links des Durchgangs an. Sie zeigen den Herstellungsprozess einer Badewanne: von den Formen, in denen die Badewannen gegossen wurden bis hin zum Emaillierprozess.

Das Emaillieren eines so großen und gewölbten Gegenstandes war eine Kunst für sich. Mit viel Erfahrung und Geschick verteilten die Emaillierer das feine Puder ganz regelmäßig auf der Oberfläche… ohne dabei abzusetzen. Denn ein neues Ansetzen hätte unweigerlich zu einer unterschiedlichen Dicke in der Emailschicht geführt.

Das zu emaillierende Teil mit der hauchdünn aufgetragenen Emailpulverschicht musste dann in einem Ofen gebrannt werden. Dabei schmolz das Email auf und verband sich mit dem Grundmaterial, in diesem Fall also dem Gusseisen.

Das Thalenser Email hatte einen exzellenten Ruf: Löwenemail war eine der bekanntesten Marken und für seine Qualität berühmt. Bis 1969 lieferte das Werk jährlich etwa 30.000 Badewannen aus, manche auch ganz zünftig mit Löwenfüßen! Nach 99 Jahren Betrieb schloss die Gießerei ihre Pforten. Das Gebäude wurde abgerissen, an seine Stelle trat eine moderne Werkhalle für den Behälter- und Apparatebau.

Alle Abbildungen: © Hüttenmuseum Thale