Station: [101] Die Dampfmaschine Nr. 7
Hinter diesen Backsteinmauern verbirgt sich ein einmaliges technisches Denkmal – eine Zeitzeugin der Jahre und Jahrzehnte, als in Thale ein riesiges Eisenhüttenwerk stand und arbeitete. Die Dampfmaschine Nr. 7, 1912 in Betrieb genommen, trieb drei Walzgerüste gleichzeitig an und lief nahezu ohne Pause bis zum Ende des Blockwalzwerks im September 1990. Einzig das fast 7 Meter hohe Schwungrad musste Anfang der 1970er Jahre ausgetauscht werden.
In der Hauptsaison von April bis Ende Oktober bietet das Hüttenmuseum Thale zwei Mal in der Woche eine öffentliche Führung an, bei der Sie das guterhaltene Stück an seinem Originalplatz und in Aktion bestaunen können. Weitere Führungen ab acht Personen können im Hüttenmuseum angemeldet werden. Wir können Ihnen versichern: Es lohnt sich!
Das Hüttenmuseum finden Sie direkt hinter dem langgestreckten Gebäude, das diesen Parkplatz zur Stadt hin begrenzt. Doch bevor Sie sich auf den Weg dorthin machen, werfen Sie bitte noch einen Blick auf das imposante Wandbild auf dem Anbau an das Dampfmaschinenhaus.
Es ist ein Werk des Thalenser Künstlers Willi Neubert, der auf 336 emaillierten Tafeln die Geschichte und Entwicklung des Eisenhüttenwerkes darstellte. Links im oberen Drittel erkennen Sie wie auf einer alten Fotografie die kleine Blechhütte aus dem Jahr 1686, mit der alles angefangen hat. Sie sehen Stahlblöcke, ein Walzgerüst, rauchende Schornsteine, einen offenen Emailofen mit einem Einarm-Roboter… und natürlich die Produkte des Eisenhüttenwerks wie beispielsweise Topfdeckel oder Chemiebehälter.
Aber auch das Bodetal, das seit eh und je Touristen nach Thale lockt, ist vertreten.
Willi Neubert schuf sein Email-Wandbild im Jahre 1986, zum 300jährigen Bestehen der Verhüttungsindustrie in Thale. Ursprünglich hing es am Lehrlingswohnheim und war von der Bahn aus gut zu erkennen. Als das Lehrlingswohnheim 2001 abgerissen wurde, konnte das Wandbild gerettet werden und hat nun seinen Platz am Anbau des Dampfmaschinengebäudes gefunden.
Alle Abbildungen: © Hüttenmuseum Thale