Station: [7] Die Kirche


Kind:

Die Kirche ist wunderschön. So hell und einfach. Und so still. Hier kann man sicher gut nachdenken und beten. Und der rote Backstein gefällt mir. Aber … warum ist sie eigentlich so groß? Ihr seid doch gar nicht so viele Chorherren hier im Kloster, oder? Mein Vater, der Burgherr von Jerichow, hat immer gesagt, wenn wir von der Burg zur Kirche rübergeschaut haben: Die ist nur für die Chorherren.

Propst Isfried:

So ist es. Unsere Stundengebete halten wir dort oben ab, wo die Treppen hinführen. Du kannst ruhig hinaufgehen und es Dir ansehen. Diesen erhöhten Teil nennt man den Chor … und uns deshalb auch die Chorherren. Von hier aus erfüllt unser Gesang die Kirche. Aber wir sind trotzdem nicht die Einzigen, die hier Gottesdienst feiern. Du darfst unsere Laienbrüder nicht vergessen, die vielen Helfer, die die praktischen Arbeiten im Kloster verrichten. Mehr als 50 von ihnen leben hier. Ihre Wohn- und Arbeitsräume sind außerhalb der Klausur, aber sie kommen auch in die Kirche zu den Gottesdiensten.

Es gibt noch einen anderen Grund, warum unsere Kirche so groß und prächtig ist. Bevor wir Ordensleute hierher kamen, waren die Menschen hier im Umland Heiden. Sie glaubten nicht an unseren Gott und an seinen Sohn Jesus Christus, sondern an andere Götter. Mit dem Bau der großen Kirche, die man von weither sehen kann, wollte der Bischof ihnen vor Augen führen, wie groß und mächtig der wahre, unser Gott ist.

Foto: © Stiftung Kloster Jerichow