Station: [28] Die Entscheidung


Erzählerin:

Hast Du Dich schon gewundert, wo Propst Isfried mit seinem Schützling abgeblieben ist? Zum Braillegarten und zu den Stallgebäuden, die wir zuletzt angeschaut haben, konnte er nicht viel sagen … schließlich sind sie erst viele Jahrhunderte nach seiner Zeit entstanden. Doch warte … da kommen die beiden … sie waren gerade in der Kirche und kommen jetzt in den Hof.

Propst Isfried:

(Stolz, abschließend) So … nun habe ich Dir alles gezeigt, was wir hier geschaffen haben – unsere Kirche … die Klausur … und natürlich unseren großen Garten. Und Du hast gesehen, wie wir alles teilen.

Kind:

Ich hätte nicht gedacht, dass das Kloster soo groß ist. Und so fortschrittlich! Wie Ihr selbst Backsteine produziert. Dass Ihr lesen und schreiben könnt. Und die Heizanlage, dass der Boden warm wird. Und was Ihr alles anbaut. So viele Gemüse, die ich nicht kenne. Und die Heilkräuter, und die Pflanzen zum Färben. Mein Vater, der Burgherr, hatte wirklich recht, als er gesagt hat: Du wirst sehen, im Kloster wirst Du viel lernen.

Propst Isfried:

Aber unterschätze nicht die Herausforderungen! Das Schweigelübde zum Beispiel ist mir als junger Novize sehr schwer gefallen.

Kind:

Trotzdem! Ich möchte sehr gerne in Euer Kloster eintreten.

Erzählerin:

Und Du? Was hättest Du im Jahre 1200 gemacht? Wärst Du auch gerne in unser Kloster eingetreten? Wie hättest Du Dich entschieden?

An dieser Stelle endet nun unser Rundgang durch das Jerichower Kloster. Wir hoffen, dass es Dir bei uns gefallen hat. Im Sommer feiern wir übrigens unser Klostergartenfest. Dann ist hier jede Menge los. Da triffst Du im Garten Ritter, Gaukler und Falkner! Komm doch mal vorbei!  

Foto: © Stiftung Kloster Jerichow