Station: [16] Museum


Propst Isfried:

Das ist der lauteste Raum in unserem Kloster!

Kind:

Wieso? Gilt hier Euer Schweigegelübde nicht? … Hier schlaft Ihr doch. Ich sehe hier nur Betten.

Propst Isfried:

Eben drum. Warte bis Du Bruder Gero schnarchen hörst. Der zersägt jede Nacht einen ganzen Wald. Aber so hat es unsere Ordensregel eben festgelegt: Wir Prämonstratenser teilen uns alle Räume, also schlafen wir auch alle zusammen in einem Raum – leider (seufzt).

Erzählerin:

Heute ist aus dem Schlafsaal der Chorherren – sie sagten „Dormitorium“ dazu –unser Museum geworden. Hier findest Du zum Beispiel ein langes, scharfes Schwert, das am Burgberg in Jerichow gefunden wurde. Entdecken kannst Du auch das große Modell des Klosters. Findest Du nicht auch, dass die Kirche von oben aussieht wie ein Kreuz? Oder wie ein Mensch? Das halbrunde Ende der Kirche wäre dann der Kopf, das Querhaus die ausgestreckten Arme, das Langhaus der Körper und die Türme die Füße.

In einer anderen Vitrine siehst Du eine alte Urkunde. Sie berichtet von einem Hochwasser, aus der Zeit, als die Elbe noch direkt am Kloster vorbeifloss. Auch wenn solche Ereignisse natürlich schrecklich waren, lebten die Bewohner von Jerichow gerne direkt am Fluss. So konnten sie fischen gehen und Waren mit dem Schiff transportieren. Dann aber veränderte die Elbe ihren Lauf. Statt Jerichow lag nun Tangermünde direkt am Fluss – und blühte auf.

Wenn Du mehr erfahren möchtest, kannst du den Hinweisen für Kinder hier im Museum folgen und tiefer in das Leben und in den Alltag der Brüder hier in Jerichow eintauchen.

Foto: © Stiftung Kloster Jerichow