Station: [18] Duftgarten
F: Was wäre ein Kloster ohne seinen Klostergarten! Hier am “Duftgarten“, nahe an den Mauern des Chorherrenstifts gelegen, beginnt die Reise in Geschichte und Gegenwart des Jerichower Klostergartens.
M: Ob Lavendel oder Flieder, Thymian oder Bohnenkraut – jeder Windhauch trägt angenehme Düfte herüber. Der Duftgarten lädt dazu ein, die Augen zu schließen und zu lauschen. Den Duft der vielen Pflanzen wahrzunehmen, die in seinen Beeten versteckt sind.
Im Duftgarten können Sie viele kleine gestalterische Möglichkeiten entdecken. Mitten hindurch verläuft, vorbei am sogenannten „Baum des Neuanfangs“, ein versteckter Pfad, an dessen Ende eine große Tür steht. Zwei aus Weide gefertigte Fenster stehen für den schemenhaften Blick zurück in eine Zeit, über die es kaum historische Dokumente gibt: die Epoche des mittelalterlichen Jerichower Klostergartens.
F: Dieser erste Abschnitt des in den vergangenen Jahren gänzlich neu gestalteten Gartens schlägt eine Brücke zwischen dem Heute und der mittelalterlichen Zeit. Denn rein dekorative, sinnliche Gärten wie diesen hat es im Mittelalter nicht gegeben. Schönheit war nicht das Ziel des Gartenbaus in jener Zeit. Klöster waren Selbstversorger und mussten alles zum Leben Notwendige erwirtschaften. Mit Sicherheit hat es damals verschiedene Gartenbereiche gegeben. Sie waren durch einfache Weidenzäune voneinander getrennt. Dazu zählten der Kräutergarten, der Gemüse -und Würzgarten sowie der Obstgarten. Getreide wurde auf großen Feldern außerhalb der Klostermauern angebaut.
Foto: © Stiftung Kloster Jerichow