Station: [12] Lagerung im Kloster


M: Im mittelalterlichen Stift Jerichow gibt es noch keinen Kühlschrank und auch keine luftdichte Verpackung. Was also tun, um das angebaute Getreide, Gemüse und Obst, die Heilkräuter des Gartens und den Fisch aus der Elbe haltbar zu machen? Wie soll man verhindern, dass sie verfaulen oder vergären, von Mäusen und Insekten gefressen werden? Wie lässt sich dafür sorgen, dass man auch in der kalten Jahreszeit genug frische, vitaminhaltige Nahrung zur Verfügung hat?

F: Die Methoden, wie im Kloster Lebensmittel gelagert und konserviert wurden, sind vielfältig, und das entsprechende Wissen uralt. Zur Konservierung wird vielen Lebensmitteln Feuchtigkeit entzogen: Kräuter werden zum Trocknen aufgehängt, Äpfel werden gedörrt, Fisch wird gesalzen oder geräuchert. Auch die richtige Lagerung ist wichtig, um die Früchte der Feldarbeit zu erhalten: Rüben und Karotten werden in Erde eingegraben, Äpfel und Misteln auf Stroh gelagert, Weißkohl und Rotkohl aufgehängt, um sie vor Schädlingen und Schimmel zu schützen. Gedroschenes Korn wird in eine Grube mit lehmverkleideten Wänden geschüttet. So wird es luftdicht unter Erde und Lehm abgeschlossen und zum Wiederfinden mit Stroh bedeckt – die Vakuumverpackung des Mittelalters.

Auch Gärungsprozesse macht man sich für die Konservierung zunutze. Das ist beispielsweise das Geheimnis des besonders Vitamin-C-haltigen Sauerkrauts im Fass. Das Bier ist durch die Gärung und seinen Alkoholgehalt im Gegensatz zum damals oft schmutzigen Wasser keimfrei.

Foto: © Stiftung Kloster Jerichow