Station: [4] Die Maschinen in der Lohmühle
Was genau ist eine Lohmühle? Ganz einfach: eine Mühle, mit der die Rinde geschnitten und gemahlen wird … und im weiteren Sinne ist es auch das Haus, in dem sie sich befindet. Die hier ausgestellte Maschine stammt aus dem Jahr 1888 und stand ursprünglich in der der ehemaligen Gerberei Metzger in Wilhelmsdorf.
Das große Walkfass daneben kam im Jahr 1870 hinzu. Hier wurden dünnere Häute eingefüllt, die mit Fischtran und Rindertalg eingerieben worden waren. Die hölzerne Trommel drehte sich, angetrieben durch Wasserkraft, und fünf Reihen von Holzzapfen im Inneren der Walze kneteten und walkten die Häute in der Fettmischung in kurzer Zeit zu geschmeidigem Leder.
Den hinteren Teil des Raumes beherrscht eine riesige Lederwalze, die dem Gerber die schwere Arbeit sehr erleichterte und 1914 hier aufgestellt wurde. Zuvor musste der Gerber das feuchte Leder von Hand, mit einem Hammer verdichten. Die Walze hingegen verfestigt Leder zu Hartleder mit dem enormen Druck von ca. einer Tonne. Mit einer raffinierten Mechanik lässt sich ihre Laufrichtung ständig ändern, eine über die ganze Länge montierte Holzstange erlaubt ein Umschalten von links nach rechts.
Das nasse, zähe Leder ließ die Metallwerkzeuge der Gerber schnell stumpf werden. Enthaareisen, Scherdegen oder Hippe mussten oft nachgeschliffen werden. Deshalb drehte sich der Schleifstein durch eine kleine Wasserwanne – er wurde nass gehalten und war immer gebrauchsbereit.
Alle Abbildungen: © Gemeinde Frickingen