Station: [6] Die Kibbelstraße


Offiziell heißt diese Straße Niederstraße. In früheren Zeiten nannte man sie jedoch anders: Kibbelstraße. Wo man heute bequem entlanggehen kann, war es früher ganz schön „kippelig“. Also ganz schön wackelig. Denn die Straße war aus unebenen, runden Steinen gepflastert.

Wenn Sie die Straße nun hinuntergehen, kommen Sie an der mächtigen Mauer des alten Kirchhofs vorbei. Man kann dort noch die Treppe für den Pastor erkennen. Über diese kleine Treppe konnte der Pfarrer bequem vom unterhalb gelegenen Pfarrhaus hinauf zum Kirchhof gelangen. Im Zweiten Weltkrieg wurden unter dem Kirchplatz Gänge ins Erdreich getrieben. Sie dienten während des Kriegs als Luftschutzbunker.

Gehen Sie nun die Straße weiter hinunter. Sie werden an einem großen weißen Fachwerkhaus vorbeikommen. Der kleine Platz gegenüber diente früher wohl als sogenannter Schwingplatz. Dort wurde also Flachs verarbeitet. Das sogenannte Schwingen war aber nur einer von vielen Arbeitsschritten. Denn erst nach dem Wässern, Trocknen und Brechen konnten aus dem Flachs die letzten hölzernen Anteile herausgeschlagen werden. Und das geschah beim sogenannten Schwingen.

Bis zum Haus mit der Nummer 52 ist es nun nicht mehr weit. Wir freuen uns schon auf Ihren Besuch in der Heimatstube.

Alle Abbildungen: © Heimatstube Waldniel