Station: [14] Die Schlaf-Stube
Angenehme Nachtruhe – das heißt es in unserer Schlafstube. Das Bett, das Sie hier sehen, ist für zwei Personen gedacht. Da wird es also ganz schön kuschelig. Damit auch ja keiner aus dem Bett fiel, gab es damals eine sogenannte Bettschere, die man aufstellen konnte.
Die Schlafzimmer waren vor rund 100 Jahren nicht geheizt. Deshalb nahm man gerne eine Wärmflasche mit ins Bett. Diese konnte mit warmem Wasser gefüllt werden, oder aber auch mit heißem Sand. Vor mehr als 100 Jahren bestanden die Wärmflaschen in der Regel aus Metall, oftmals aus Kupfer. Um sich daran nicht zu verbrennen, gab es einen Überzug aus Stoff. Ab den 20er Jahren wurde für die Wärmflaschen zunehmend auch Gummi verwendet. Das war flexibel und passte sich bequem an den Körper an.
Nach dem Aufstehen begann dann die Morgentoilette. Aber wo ist das Badezimmer? Direkt vor ihnen. Statt Badezimmer mit Dusche gab es nur eine Waschkommode. Die Damen machten sich mit Lockenstäben aus Eisen schick und die Männer kümmerten sich um die Pflege ihres Bartes.
Auf dem Nachtisch sehen sie eine Pillendose aus der Apotheke „W. Dünner in Burgwaldniel“. Diese Apotheke gab es bereits um das Jahr 1800. In einer Zeit, in der es selbst in Mönchengladbach noch keine Apotheke gab. Wenn Sie die Schlafstube verlassen, vergessen Sie nicht ein bisschen Weihwasser zu nehmen. So ein Weihwasserspender durfte in keinem guten katholischen Haus fehlen.
Alle Abbildungen: © Heimatstube Waldniel