Station: [10] Die Waschküche


Hier in unserer Waschküche zeigen wir Ihnen den Waschalltag vor rund 100 Jahren. Kurzprogramm, Feinwäsche, Schleuderzahl – all das gab es damals noch nicht. Wäsche waschen war harte Arbeit.

Gewaschen wurde in der Regel immer montags. Bereits Sonntagabend feuerte man den Ofen an und machte das nötige Wasser warm. Das passierte in einem sogenannten Waschkessel. Ein Exemplar davon, sehen Sie in der hinteren linken Ecke.

In einem Kübel oder einer Wanne wurde die Wäsche dann zum Beispiel mit gehobelter Kernseife gewaschen. Mit einem Wäschestampfer, einem sogenannten Waschrasch, presste man die Kernseife durch die Wäsche. Der Wäschestampfer hatte einen gefederten Einsatz, der wie eine Pumpe wirkte. So konnte man das Waschmittel mit mehr Druck durch die Wäsche pressen. Im Regal hinter der Wanne sehen Sie auch einen Persil-Wäscheknüppel. Mit dem wurde nicht nur die Wäsche bearbeitet, sondern, wenn nötig, auch die verstopfte Toilette.

Auf der rechten Seite sehen Sie eine Waschmaschine aus den 30er oder 40er Jahren. Die Marke, klar, Miele. Weil sich aber nicht jeder eine Waschmaschine leisten konnte, schlossen sich findige Hausfrauen zusammen – und mieteten tageweise gemeinsam eine Maschine. Die wurde angeliefert und nach dem Waschtag wieder abgeholt.

An der hinteren Wand sehen zudem verschiedene Bügeleisen. Anders als heute, mussten man die Bügeleisen auf dem Herd erhitzen. Hausfrauen besaßen deshalb gleich mehrere Eisen. Sobald eins abgekühlt war, nahm man das nächste vom Herd und bügelte damit weiter.

Alle Abbildungen: © Heimatstube Waldniel