Station: [j] Funkraum
„Moin, alles klar bei euch auf Deck? Ich sitze schon fast 6 Stunden hier in meiner Funkbude und kontrolliere ständig alle Frequenzen, auf Notrufe. Zum Glück kommt gleich meine Ablöse! Ich hoffe wir fangen bald mal wieder einen Notruf von einem schönen großen Schiff ein, damit wir fetten Bergelohn kassieren. Soll ich dir kurz erklären für was die ganzen Geräte sind? Also hier um mich herum siehst du Seefunkanlagen, die jeweils eine andere Frequenz empfangen können. Es gibt Seefunkanlagen für Mittelwelle, Langwelle, Grenzwelle und UKW, das ist die Ultrakurzwelle. Damit kann ich den ganzen Funkverkehr im Umkreis von bis zu 400 Seemeilen abhören. Das sind 740,8 km! Ist manchmal aber auch ganz schön anstrengend, sich das Geschnacke von all den Schiffen auf See anhören zu müssen. Interessant ist´s wenn junge Matrosen mit ihren Freundinnen daheim funken [kurzes Lachen]oder eben mit der Mutter, da hört man Sachen! Hier links neben der Tür ist unsere UKW Sprechfunkanlage. Sieht aus wie ein normales Telefon oder? Ha! Ist aber keins. Um sprechen zu können, musst du die Taste am Hörer drücken, damit der andere dich hören kann. Du kannst ihn währenddessen nicht hören. Also geht es immer hin und her, aber nacheinander. Es gehört viel Disziplin zum Funken. Hast du deinen Satz beendet sagst du „over“ damit der Funker auf dem anderen Schiff weiß, dass du fertig gesprochen hast. Dann ist er an der Reihe und beendet seine Mitteilung ebenfalls mit „over“. Wenn euer ganzes Gespräch beendet ist sagst du „over and out“. Kennste bestimmt aus Filmen. Zur Funkdisziplin gehört es auch, die Uhr im Auge zu behalten. Die roten Felder sollen nicht hübsch aussehen. Steht der Zeiger in einem dieser Felder bedeutet es absolute Funkstille. Immer nach einer Viertelstunde muss man drei Minuten Funkstille einhalten, damit man Notrufe deutlich hören kann. So ein „Mayday“ kann bei all den Funkgesprächen, die gleichzeitig geführt werden, nämlich schon mal überhört werden. Aber einem erfahrenen Funker wie mir passiert so etwas natürlich nicht! Muss jetzt auch mal fleißig weiter arbeiten, wir sehn uns später zum Essen, hoffentlich gibt’s was Leckeres!“