Station: [14] Der Großenhainer Husarenmarsch


Mit Pauken und Trompeten. So trat das 1. Königlich Sächsische Husarenregiment Nr. 18 bei vielen festlichen Anlässen zu Kaisers Zeiten in Erscheinung. Es gab sogar einen eigenen Marsch: Der Großenhainer Husarenmarsch. Der Stabstrompeter Alwin Müller hatte ihn komponiert. 1892 erschien der Klavierauszug im Druck. Auf dem reich dekorierten Titelblatt sprengen von links und rechts zwei Reiter heran. Dazwischen wird Alwin Müller, als „Königlicher Musikdirigent“ genannt. Der sächsische König Albert erwies damit seinem Lieblingsregiment und dem langjährigen Stabstrompeter einmal mehr die Ehre.

Die Anfänge des Regiments reichen bis 1734 zurück. 1875 erhob es König Albert zum 1. Königlich Sächsischen Husarenregiment Nr. 18. Wenn die Soldaten in ihren kornblumenblauen Uniformen mit goldenen Schnüren, Fellmütze, Säbel und Lanze hoch zu Ross durch die Stadt paradierten, war ihnen die Aufmerksamkeit sicher. Zwischen 1876 und 1884 entstand im Norden der Stadt eine moderne Kaserne, das heutige Husarenviertel. Vier Eskadronen, über 500 Mann mit ihren Pferden waren hier untergebracht.

In der Führung tummelte sich der alte sächsische Militäradel. 1886/87 verbrachte der Thronfolger Friedrich August ein Jahr in Großenhain. Die Husaren verliehen der Stadt nicht nur gesellschaftlichen Glanz, sondern waren auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Sie kauften ein, aßen, tranken, besuchten die Fotoateliers. Nach dem verlorenen Weltkrieg wurde das Husarenregiment 1919 aufgelöst. In der DDR war zuletzt das Großenhainer Panzerregiment dort stationiert. Heute ist in dem Areal ein bunter Mix aus Verwaltung, Lernen, Freizeit, Sport und Einkaufen zu finden. Pauken und Trompeten, Uniformen und Wimpel existieren noch im Museum.

Foto: Der Großenhainer Husarenmarsch. © Museum Alte Lateinschule