Station: [11] Das Großenhainer Stadtmodell
Gut geschützt in einem großen Glaskasten befindet sich das größte Objekt des Museums: das Großenhainer Stadtmodell. Der Tischler Kurt Herfurth hat es in mehrjähriger Arbeit geschaffen; 1959 wurde es im neuen Museum am Kirchplatz aufgestellt. Es soll die Stadt zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges um das Jahr 1620 darstellen. Auf den ersten Blick fällt die mächtige Stadtbefestigung mit Stadtmauer, Zwinger, Wassergraben und den vier Stadttoren ins Auge. Zweimal verhinderte sie 1637 und 1642 die Eroberung durch die Schweden.
Die Befestigung geht wie das sogenannte „Schloss“ im Süden, die Kirchen, Plätze und Straßen in das 13. Jahrhundert zurück. Nach den Stadtbränden von 1540 und 1744 mussten große Teile der Stadt neu aufgebaut werden. Die Struktur der Stadt überlebte. Im Modell sind noch das Rathaus mit den Renaissancegiebeln von 1492 und die alte Marienkirche zu sehen, die 1744 untergingen.
Eine neue Zeitrechnung trat in der Stadtentwicklung erst mit der Industrialisierung im Verlauf des 19. Jahrhunderts ein. Die mittelalterliche Stadtbefestigung verschwand bis auf wenige Relikte. Anstelle des Wassergrabens entstand eine grüne Promenade, der heutige Musikerring. Außerhalb der Stadt wuchsen Fabriken und der Stadtpark, im Osten die Bahnhöfe, im Norden die Husarenkaserne. Wer mehr über die historischen Orte und Monumente in Großenhain erfahren will, findet auf der Medienstation weitere Informationen.
Foto: Das Großenhainer Stadtmodell. © Falk Terrey