Station: [21] Lokschuppen


Eule: Das fasziniert mich immer wieder an Menschen. Sie finden für alles ein Werkzeug. Schau dir mal diesen Lokschuppen an. Bevor die Menschen die Eisenbahn erfanden, mussten sie die schweren Granitsteine selber schleppen, ober mit Walzen und Hebeln und später mit Pferdekarren vom Fleck bewegen. Aber dann dachten sie sich Wagen auf Schienen aus und später noch Lokomotiven – ab da ging alles viel einfacher.

 

Fuchs: Ja, sie sind schlau, die Menschen. Auf eine Art auch ein bisschen faul, wenn du mich fragst. Und dann erfinden sie das ganze Zeug, die Loks, die Schienen, den Lokschuppen und was nicht alles, und müssen es putzen, reparieren, neu kaufen. Und irgendwann wird es Müll. Ich weiß nicht. Ein Fuchs würde nie auf solche Ideen kommen. 

 

Eule: Tiere brauchen schließlich auch keine gepflasterten Straßen. Aber faszinierend finde ich das schon. Sich immer etwas auszudenken. So schwere Steine zu bewegen, das ist ja auch gefährlich. Mit der Eisenbahn wurde der Transport nicht nur einfacher, sondern insgesamt auch sicherer für die Arbeiterinnen und Arbeiter. Das war schon eine wichtige Erfindung. Außerdem konnten die Pflastersteine auf den Schienen schneller und auch weiter transportiert werden. Große Lastwagen gab es ja erst sehr viel später.

 

Fuchs: Abends kamen die Loks dann in den Schuppen. Wie Hühner, die zum Schlafen in den Stall gehen. Schaut mal: Vor dem Lokschuppen ist eine Drehscheibe. Wenn die Loks abends einfuhren, standen sie mit der Nase zur Wand. Am anderen Morgen mussten sie aber wieder in die andere Richtung fahren. Dafür kamen sie morgens auf die Drehscheibe. Und schwupps, hatten sie die Nase wieder vorn und konnten loslegen.

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