Station: [2] Der Küchengarten


Sprecherin: Mit einem Küchengarten im Steinbruch habt Ihr wahrscheinlich nicht gerechnet. Aber er wurde tatsächlich gebraucht, denn in dem Gebäude, in das wir gleich gehen, war einst auch die Kantine untergebracht. Die Arbeiter kamen früh am Morgen. Das heißt sie frühstückten meist schon hier und aßen zu Mittag. Da waren kleine Vitaminbomben wie Petersilie oder auch frischer Dill sehr beliebt zum Würzen der Eintöpfe und kräftigen Kartoffelsalate. 

 

In dem kleinen Garten stand auch immer ein hölzerner Bottich, in dem sich Regenwasser sammelte. Hier schöpften die Arbeiter vor ihrem Weg von der Kantine in den Steinbruch Trinkwasser für die nächste Schicht.

 

Der Garten ist außerdem der abendliche Treffpunkt unserer beiden tierischen Mitarbeiter, dem alten Fuchs und seiner fliegenden Freundin, der Waldohreule. Die beide stellen sich später selbst noch vor. Jetzt gehen wir erst einmal ins Museum, um das harte Arbeitsleben der Steinarbeiter und ja, auch der Steinarbeiterinnen, kennenzulernen. 

 

Eule: (empört) Später, wieso später? Ich bin Eulalia, die Eule. Ich wohne hier oben und habe ein paar Wörtchen in der Führung mitzureden. Schließlich ist das hier mein zu Hause. Und natürlich auch deins, alter Fuchs.

 

Fuchs: (besänftigend) Ach, Eulalia, du weißt doch wie Menschen sind. Die Krone der Schöpfung und immer zuerst. Wir werden uns schon noch einmischen. Aber erst mal geht‘s jetzt ins Museum, komm, ich weiß, wo ein Fenster offensteht, da schleichen wir uns hinein. Sie müssen uns ja nicht gleich sehen, unsere Gäste. 

Foto: © SOMV gGmbH