Station: [12] Steinmetz- und Bossierhütten
Sprecherin: Die Arbeit fand hier oben an zwei Standorten statt: Im Steinbruch selbst, und in den Werkstätten, die hier rund um das Museumsgebäude angeordnet sind. Die Schmiede war in einem gemauerten Haus untergebracht. Dort loderten den ganzen Tag über die Schmiedefeuer. Es wäre viel zu gefährlich gewesen, sie in Holzhütten unterzubringen. Es gab Schuppen für die Geräte und später auch für die Lokomotiven. Auch die Arbeiter, die die großen Granitblöcke aus dem Steinbruch zerkleinerten, bekamen überdachte Arbeitsplätze.
Fuchs: Damit der An- und Abtransport der Steine reibungslos lief, blieben diese Hütten zu einer Seite hin offen. So waren die Männer zwar vor Regen und Schnee geschützt, aber dem Wetter bei Hitze und Kälte weiterhin ausgesetzt.
Sprecherin: Für verschiedene Arbeitsschritte gab es verschiedene Buden. Denn die Steine wurden erst nach und nach aus den großen Blöcken geschlagen. Zunächst entstanden Steinplatten in der richtigen Höhe. So eine Platte seht ihr in der Hütte, in der die zwei Holzkarren stehen. Diese Steinplatten wurden von den Steinschlägern in einzelne Pflastersteinwürfel zerkleinert. Ursprünglich natürlich alles per Hand. Erst mit der Entwicklung elektrischer Geräte konnten mehr und mehr Arbeiten maschinell erledigt werden. Zum Beispiel mit dem Presslufthammer.
Eule: Ob das hier originale Steinmetz- und Bossierbuden sind? Na, aber hallo: Schließlich sind wir ein Museum! Die sind also sowas von echt. – ... ähm, aber, äh, nicht von hier. Sie kommen aus einem Steinbruch in Demitz-Thumitz in der Nähe von Bautzen. Das ist knapp 40 Kilometer von hier entfernt.
Sprecherin: Im Oktober 1995 wurden sie dort abgeholt und bei uns in den Königshainer Bergen wieder aufgebaut.
Foto: © SOMV gGmbH