Station: [5] Teehaus


Zum Lebensstil eines barocken Fürsten gehörte ein ganzes Ensemble an Vergnügungsorten – und natürlich auch ein Teehaus im Schlosspark, in das man einkehrte, um einige Leckereien, die Natur und eine gepflegte Konversation zu genießen.

Zwar gab es in Ivenack keine echten Fürsten, die hiesigen Gutsherren und Grafen schlossen sich aber dem allgemeinen Trend an und inszenierten sich und ihr Dorf entsprechend. Ein Reisender aus Dänemark erinnert sich in durchaus schmeichelhaften Worten an seinen Besuch bei Graf Helmuth Burchard Hartwig von Maltzahn, der Ende des 18. Jahrhunderts das Teehaus erbauen ließ:

Man lebt auf Ivenack vollkommen so wie an den Höfen der kleinen deutschen Fürsten, nur mit dem Unterschied, dass man dort davon befreit ist, fade Complimente zu machen, und hirnlosen Schnickschnack anzuhören.

Anstatt dessen schaute man wohl über den See und plauderte über die neueste Mode, beispielsweise die Begeisterung für alles, was aus dem fernen Asien, dem sogenannten „Reich der Mitte“ nach Europa kam. Der Genuss eines exotischen Heißgetränks namens „Tee“ gehörte selbstverständlich dazu! Dem Teehaus gegenüber befand sich am Ende des 18. Jahrhunderts ein kreisrundes Wasserbecken mit Brunnen und der entsprechenden Bepflanzung, um das man gemessenen Schrittes und von kleinen Schirmen vor der Sonne geschützt wandeln konnte.

Lang ist es her!

Nach Jahren des Verfalls ist nun die Sanierung des Teehauses geplant. Mittelfristig werden hier zwei Appartements für Touristen entstehen.

Und wenn Sie sich für die Geschichte der Parkanlage interessieren: Unter der Nummer sechs erfahren Sie mehr.

Foto: © Lisa Ruschin