Station: [14] Haus 2_EG: Theodor Rocholl
M: Er war „Schlachtenmaler“, er war „Pferde- und Landschaftsmaler“, er war malender Zeitzeuge – der Künstler Theodor Rocholl wurde am 11. Juni 1854 in Sachsenberg/Waldeck geboren, in einem Dorf rund 70 Kilometer von Hofgeismar entfernt. In seiner 79-jährigen Lebenszeit hielt er zahlreiche weltbewegende Ereignisse mit Pinsel und Bleistift fest. Unser Museum besitzt ca. 650 Originale des Meisters – Ölgemälde, Radierungen, Zeichnungen und Aquarelle.
F: Berühmt wurde Theodor Rocholl durch seine Kriegsbilder, die ihm den Ruf als Schlachtenmaler einbrachten. Er malte, was er sah. Ab 1897 nahm er an verschiedenen Feldzügen teil, um 1900 begleitete er im Auftrag des Kaisers die deutschen Truppen bei der Niederschlagung des Boxeraufstandes in China. Aus dieser Zeit gibt es zahlreiche Gemälde, die die Brutalität des Kriegs und das Leiden der Menschen darstellen.
M: Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wandte er sich verstärkt der Pferde- und Landschaftsmalerei zu. Inspiriert von der wunderschönen Landschaft des Reinhardswaldes mit Flüssen, jahrhundertealten Eichen und ausgedehnten Buchenwäldern, schuf er stimmungsvolle Naturbilder. Schon als Jugendlicher malte er leidenschaftlich gerne Pferde. Später inspirierten ihn die Pferde des Gestüts Beberbeck. Er verstand es, den Tieren neben Rassemerkmalen einen individuellen Charakter zu geben. Doch er war mehr als ein begnadeter Maler …
F: … er war auch Umweltschützer. Besonders faszinierte ihn der verwilderte Urwald Sababurg, ein Highlight im Naturpark Reinhardswald. Auf sein Betreiben hin wurde das Gebiet 1907 unter Naturschutz gestellt und ist somit das älteste Naturschutzgebiet Hessens.
M: Theodor Rocholl verstarb am 14. September 1933 im Alter von 79 Jahren nach einem Verkehrsunfall in Düsseldorf.
F: Mit Theodor Rocholl ist Ihre Reise durch die Kunstgeschichte unserer Region noch nicht beendet. Halten Sie Augen und Ohren auf!
Fotos: © Stadt Hofgeismar / Paavo Blåfield