Station: [10] Haus 1_1.OG: Die Schatzkammer


M: Kunstvoll verzierte Kannen, Tortenheber mit eingravierten Engelsfiguren, Schalen, Leuchter und Bestecke – sie alle stammen aus den Werkstätten hugenottischer Silberschmiede.

F: Schon 1685 hatte Landgraf Karl Kaufleute und Landwirte sowie hochspezialisierte Handwerker ins Land gerufen: Neben Gold- und Silberschmieden kamen Perückenmacher, Strumpfwirker, Seidenweber… Alles, was die Art de vivre à la française an edlen und ausgesuchten Produkten zu bieten hatte, konnte nun auch in den wirtschaftlich unterentwickelten deutschen Landen hergestellt werden.

M: Der Kunsthandwerker Pierre Louis Clément beispielsweise lebte und arbeitete im 19. Jahrhundert in Kopenhagen, lange nach den großen Auswanderungswellen. Er war ein direkter Nachfahre des David Clément, der 1686 im Zuge der ersten Fluchtbewegung nach Hofgeismar gelangt war und dort der erste hugenottische Pfarrer wurde. David Clément starb in Hofgeismar und wurde in „seiner“ Kirche begraben. Sein Denkmal steht bis heute vor der Neustädter Kirche.

F: Mehrere Generationen später zieht die Familie weiter nach Kopenhagen. Hier wird 1825 Pierre Louis geboren. Die aufwändig verzierte Schmuckdose auf dem Podest ist sein Gesellenstück. Darüber hinaus stammen noch knapp 50 weitere der hier ausgestellten Silberschmiedearbeiten aus der Werkstatt des Pierre Louis Clément.

M: Hier endet für Sie die Geschichte der Hugenotten und Waldenser. Wir schlagen ein neues Kapitel für Sie auf: Die Garnisionsgeschichte, gleich in den angrenzenden Räumen. Gehen Sie dort bis zur Raumvitrine mit der Wohnzimmer-Szene.

Fotos: © Stadt Hofgeismar / Paavo Blåfield