Station: [8] 2. OG: Steine und Mineralien


F: Steine und Mineralien in der Apotheke ?

M: Stoffe aus dem „Erdreich“ und somit auch Mineralien wurden schon früh als Heilmittel verwendet.. So ist auch der wunderbar violette Amethyst die Ausbildung des Minerals Quarz. Er zählt zu den Edelsteinen. Die Herkunft des Namens aus dem griechischen „Amethystos“, übersetzt „dem Rausche entgegenwirkend“, drückt den alten Glauben aus, dass ein Träger des Edelsteins, auch wenn er tief ins Glas guckt, gegen die berauschende Wirkung des Weins gefeit ist. 

F: Dem Stein wurden früher auch heilende Kräfte zugesprochen. Hildegard von Bingen, die von 1098 bis 1179 lebte, beschrieb in ihrem „Buch von den Steinen“ die angebliche Wirkung bestimmter Steine. Der Amethyst als Heilstein sollte gegen Krankheiten wie Hautunreinheiten und Schwellungen, aber auch gegen Insekten-, Spinnen- und Schlangenbisse sowie gegen Läuse helfen. Die gepriesenen Effekte sind bis heute jedoch wissenschaftlich nicht nachweisbar. Bis zum Aufkommen der pharmazeutischen Industrie war die „Pharmazeutische Mineralogie“ Ausbildungsfach und tägliche Praxis für Apotheken.

M: Gleich neben der Vitrine steht ein großer Homöopathie-Schrank. Der Begründer der Homöopathie ist Samuel Hahnemann, der von 1755 bis 1843 lebte. „Ähnliches wird mit Ähnlichem behandelt“, lautet seine homöopathische These, die bis heute viele Menschen befürworten, aber mindestens ebenso viele als Scharlatanerie abtun. Die Homöopathie geht davon aus, dass Substanzen, die bei einem gesunden Menschen bestimmte Symptome auslösen, ähnliche Beschwerden bei Kranken lindern können. Dabei wird die Wirkung der eingesetzten Medizin durch eine Verringerung der Dosis, also durch Verdünnen oder Potenzieren, gesteigert.

F: Gehen Sie nun zu Ihrer nächsten Station. Weiter hinten im Raum haben wir die Offizin der Brunnen-Apotheke für Sie aufgebaut.

Fotos: © Stadt Hofgeismar / Paavo Blåfield