Station: [50] Keltische Fürstenkultur in der Region


Im 8. Jahrhundert vor Christus setzen sich drei grundlegende Veränderungen in der europäischen Gesellschaft durch. Die Menschen bestatten ab dieser Zeit ihre Toten vornehmlich in Grabhügeln. Gleichzeitig wird der neue Werkstoff Eisen eingeführt und es kommt erstmals zum Kontakt mit den Hochkulturen des Mittelmeerraums. Ab diesem Zeitpunkt werden Waffen und Geräte nicht mehr ausschließlich aus Bronze, sondern auch aus diesem neuen härteren Metall hergestellt. In der Archäologie hat sich daher die  ezeichnung der vorrömischen Eisenzeit durchgesetzt. Diese wird in die ältere Epoche der Hallstattzeit und die jüngere Epoche der Latenezeit unterteilt. Beide Zeitabschnitte sind nach den berühmten Fundplätzen Hallstatt in Österreich und La Tene in der Schweiz benannt.

Aus dieser vorgeschichtlichen Zeit sind sehr viele spektakuläre und aufsehenerregende Funde bekannt. Die archäologischen Zeugnisse haben sich vor allem in den Gräbern erhalten . Auf der Baar sind über 14 Gräberfelder mit insgesamt über fünfhundert frühgeschichtlichen Steinhügeln bekannt. Auch in der Gegend um Villingen und Schwenningen sind viele Grabhügel aus diesen Zeitabschnitten entdeckt worden. liegen sie im Wald, so zeichnen sie sich oft durch eine gute Erhaltung aus. Auf Ackerflächen haben die Monumente dagegen durch Überpflügen oft gelitten. Einzelne Grabhügel, sogenannte tumuli, sind in Öfingen und in Pfaffenweiler bekannt. In Schwenningen gibt es fünf größere Hügelgräberfelder. Eines davon liegt im Fesenwald südlich des Türnleberges und erstreckt sich bis auf die Hochemminger Markung. Der Schwarzwald-Baar-Kreis war also schon vor über 2600 Jahren dicht besiedelt und mit dem Magdalenenberg be~lingen gibt es auch eindeutige Hinweise auf eine stammesähnliche Siedlungsstruktur.

Foto: © Franziskanermuseum