Station: [121] Känsterle Neckarquelle
Schwenningen war schon zu weit vom Schwarzwald entfernt, um vom frühen Schwarzwaldtourismus im 19. Jahrhundert zu profitieren. Seine landschaftlichen Identitätsmerkmale befinden sich daher in unmittelbarer Nähe. Es sind die Neckarquelle, der Hölzlekönig und seit den 1960ern auch das Schwenninger Moos. Der Hölzlekönig, einst mit über 50 Metern Höhe die höchste Tanne Deutschlands, wurde 1915 durch einen Hagelsturm umgeknickt und brach 1941 ganz in sich zusammen. Die Erinnerung an ihn wird durch eine Fastnachtsfigur wachgehalten. Auch andere Tannen wie die Hölzlekönigin oder der Saubühlkönig trugen eigene Namen – eine Eigenart Schwenningens, der sich in Villingen nicht in diesem Ausmaß nachweisen lässt. Die Neckarquelle wiederum war durch alle Epochen hinweg Schwenningens wichtigstes Alleinstellungsmerkmal. Seit 1581 befand sich eine symbolische Quellfassung auf der Möglingshöhe, die mehrfach erneuert wurde. Heute ist sie in moderner Form in das Landesgartenschaugelände integriert. Die wahre Neckarquelle befindet sich allerdings auf dem Gebiet des Schwenninger Moos'. Das Wasser sprudelt dort nicht offen sichtbar aus einem einzigen Punkt, sondern sickert großflächig aus dem Boden.
Foto: © Franziskanermuseum