Station: [110] Degen mit Zahl 1414
Fidel Hirt, Hausmeister im Alten Rathaus und Zuträger der Altertümersammlung, interessierte sich in besonderem Maße für historische Waffen. Von ihm stammt auch der Degen, der im Repertorium in das Jahr 1414 datiert wurde – und damit ins Spätmittelalter. Ausschlaggebend für diese Deutung ist die eingravierte Zahl auf dem sichtbaren Teil der Klinge, dem so genannten Blatt. Hier liegt ein Missverständnis vor, denn der Degen gehört seiner Form nach eindeutig in die Zeit des Barock. Die Zahl 1414 ist als magische Inschrift zu deuten, wie sie sich auf vielen Waffen der Zeit findet. Ihre genaue Bedeutung ist bis heute nicht geklärt. Vermutet wird ein Zusammenhang mit der Kabbala, einer mystischen Strömung des Judentums. Dort kommt der Zahlenfolge 1414 eine besondere Bedeutung zu, weil sie sich in 7 plus 7 und 7 plus 7 auflösen lässt. Die 7 gilt als glückliche Zahl, was der Inschrift die Funktion eines Amuletts verleiht. Ob die Waffe ihrem Träger Glück gebracht hat, wissen wir freilich nicht.
Foto: © Franziskanermuseum