Station: [19] Umzug nach Eisenach
M (Zitat):
„Ich werde nie die freundliche Vorderstadt Neubrandenburg vergessen mit ihren reinlichen Straßen, mit ihrer schönen Kirche […], dem hellblauen Spiegel ihres Sees, ihr Buchenlaub, niemals werde ich sie vergessen.“
F: Und dennoch: Im Juni 1863 verlassen Luise und Fritz Reuter das heimatliche Mecklenburg und ziehen nach Eisenach, an den Fuß der Wartburg…
M: … oder besser: Sie wandern aus. Denn ein Umzug von Mecklenburg nach Thüringen kommt in der damaligen Zeit einer Übersiedlung ins Ausland gleich. Während die Mecklenburger schockiert sind, dass ihr Nationalheld Reuter sie verlässt, freuen sich Fritz und Luise auf ein beschauliches Leben ohne finanzielle Sorgen. Luise schreibt:
F (Zitat): „Unsere nächste Zukunft ist entschieden, wir gehen nach Eisenach, und zwar schon zu Johannis, weil wir dort nur im Frühling eine Gartenwohnung bekommen können […]. Reuter hält diesen Wechsel […] entschieden für sein Bestes, und ich auch in Bezug auf seine Gesundheit…“
M: Kaum angekommen, schwärmt Reuter von der schönen Stadt und erfreut sich an den Eseln, die hoch auf die Wartburg trotten. Als einer der berühmtesten Schriftsteller Deutschlands fällt es ihm nicht schwer, auch in Eisenach Fuß zu fassen. Bald schon verkehrt er im „Goldenen Löwen“, wo sich die Honoratioren der Stadt im sogenannten „Dienstagsverein“ treffen.
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