Station: [701] Der Immenschelf
Eule: Mal sehen, mal sehen… „De lütje Immenhoff“ steht hier an diesem Verhau, also an diesem eher notdürftig errichteten Unterschlupf. Für Bienen, denn „Immen“, das heißt „Bienen“ auf Plattdeutsch. Eine alte, weise Eule weiß das. Schließlich heißt der Mensch, der sich um die Bienen kümmert, ja bis heute „Imker“ – gleicher Wortstamm, kann ich da nur sagen.
Die „Immen“ jedenfalls, also die Bienen, haben hier wohl eine Art Zuhause. Von den Menschen gebaut. Ganz schön weit ab vom Bauernhaus. Aber das ist ja nur zu verständlich, denn so nützlich die Bienen auch sind, die Menschen haben doch großen Respekt vor ihnen. Stichwort Bienenstiche. Die können richtig weh tun! Und überhaupt sind Bienen ja sehr unabhängige Tiere, leben in großen Völkern, organisieren sich selbst, sorgen für sich selbst, bestäuben die Pflanzen und werfen zu allem Überfluss noch leckeren, süßen Honig ab. Hmm… der schmeckt sogar einer alten Eule gut!
Die Menschen können sich glücklich schätzen, dass wir Tiere ihre für sie arbeiten – das Pferd und der Hund und eben auch die Bienen. Denn ohne Bienenbestäubung keine Früchte, kein Gemüse und überhaupt, kaum etwas zu essen für die Menschen. Nur allzu verständlich also, dass die Menschen den Bienen hier diese kleine Bude eingerichtet und ein paar Bienenkörbe aufgestellt haben. So kompliziert sie sind, diese Menschen, so schlau sind sie auch, das muss ich neidlos anerkennen und ich denke, dass die Bienen dies auch…
Fotos: © Tanja Heinemann