Station: [603] Hausmühle und landwirtschaftliche Geräte
Pferd: Hmm…. Lecker! Es gibt doch nichts Schöneres, als sein Maul ganz tief in einen guten Sack mit Hafer zu stecken.
Eule: Aber Pferd! Das kannst du doch nicht machen!
Pferd: Was? Nicht machen?
Eule: Den Menschen ihre Hafergrütze wegfressen!
Pferd: Menschen? Hafergrütze?
Eule: Das Getreide in dem Sack ist nicht für dich!
Pferd: Nicht für mich?! Aber… das ist doch… feinster Hafer. Meine Lieblingsspeise!
Eule: Ja, aber du kannst direkt die Haferähren fressen. Die Menschen müssen sich ihre Haferflocken erst zubereiten. Sie müssen sie erhitzen, trocknen, schälen und dann auch noch mahlen und plattdrücken. Das ist viel Arbeit. Und da kannst du nicht einfach mit deinem gefräßigen Maul dazwischengehen und alles wegfressen.
Pferd: Ooch… schade. Die Menschen bereiten ihr Essen auf umständliche Art zu. Und für mich bleibt dann wieder nur das Heu und das Stroh. Und vielleicht auch mal eine kleine Ähre Hafer.
Eule: Die Menschen – also die Heuerleute – sind froh, dass sie ihr Essen überhaupt herstellen dürfen. Denn das ist gar nicht selbstverständlich. Hier, in dieser Mühle mahlen sie ihr Getreide. Aber nicht zu fein, denn Mehl herstellen, das darf nur der Müller. Zu Hause gibt es nur Grütze, also grob zerkleinertes Getreide. Aus dem kochen sie dann Brei, den sie tagaus, tagein essen. Denn für besseres Essen reicht das Geld oft nicht.
Pferd: Getreidebrei? Pfui Teufel! Dann bleibe ich doch lieber bei meinen Haferähren, beim Heu und Stroh.
Eule: Richtig so.
Fotos: © Tanja Heinemann